10. April 2022 - 18:00Uhr
Passionskonzert am Palmsonntag
Pfarrkirche Anif
„Markuspassion“ von Jenö Hajdu
und
Passionschoräle von Hugo Distler
für Soli und Chor
Die Markuspassion von Jenö Hajdu ist in Form und Besetzung inspiriert von den Passionen Heinrich Schütz‘. Die Aufführung in Anif ist die Uraufführung des Werkes. Hochdramatische Klangszenen entwickeln sich in gemäßigt moderner Tonsprache, Teile der Passionsmusik sind bereits im Dom zu Salzburg erklungen.
Es singt der Chor Salzburg Vokal
Jesus: Krzysztof Borysiewicz
Evangelist: Matthäus Schmidlechner
Judas: Fernando Araujo
Leitung: Hans-Josef Knaust
Fotos vom Konzert
Fotos von Tessa Kwasny
Veranstaltet von Anif.Kultur mit Dank an die Pfarre Anif.
Eintritt frei – Spenden erbeten zugunsten der Ukraine-Hilfe der Caritas Salzburg.
Jenö Hajdu
Chor Salzburg Vokal
Markus-Passion von Jenö Hajdu *1969:
Die Markus-Passion von Jenö Hajdu entstand 1999 als Auftragswerk der Salzburger Dommusik.
Gemäß den Vorgaben sollten Länge, Besetzung und Grundkonstruktion den Passionen Heinrich Schütz‘ entsprechen: Vierstimmiger gemischter Chor a-cappella mit Solisten (Evangelist, Jesus, Pilatus, Judas), in kurzen, ausdrucksstarken Turbachören (Chorsätzen) werden für das Werk charakteristisch.
Der Text des Evangelisten ist als Sprechgesang, in Neumennotation komponiert – ohne arienartige Teile oder Wiederholungen.
Dem großen Vorbild Heinrich Schütz als herausragendem Vertreter der „musikalischen Rhetorik“ folgend hat Jenö Hajdu ein expressives Werk in klassisch-moderner Harmonik und Stimmführung geschaffen.
Eine erste Teilaufführung des Werkes fand im Jahr 2000 (Markus-Jahr) in der Palmsonntagsliturgie des Salzburger Doms statt. Die diesjährige, nun vollständige Aufführung durch Anif.Kultur ist somit die Uraufführung des Gesamtwerkes der Markus-Passion.
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Die Choralpassion, op. 7 von Hugo Distler (1908 – 1942)
stammt aus dem Jahre 1932 und wurde am 29. März 1933 in Berlin uraufgeführt.
Wie kein anderer Komponist vermochte Hugo Distler die Expressivität der Vokalpolyphonie eines Heinrich Schütz in das 20. Jhdt. zu übertragen;
Stimmführung, Polyrhythmik und Ausdrucksstärke suchen ihresgleichen – dazu schreibt der Komponist:
„Der Gedanke einer Darstellung der Passionsgeschichte in zeitgemäßer Gewandung, doch im Geist der alten durch Schütz zu herrlicher Vollendung geführten a-cappella-Passion, die in der Verwendung der Mittel sich zugunsten einer volkhaften, allgemeinverständlichen, lapidaren, ebenso primitiven wie eindringlichen Sprache befleißigt: dieser Gedanke war es, der die Entstehung der vorliegenden a-cappella-Passion veranlasste… in unerbittlicher Sachlichkeit und grausiger Kürze“.