Konzert Esther Hoppe mit Christian Poltéra

24. November 2023, 19.00 Uhr
Haus der Kultur, Anif

Eintritt 25,00€

Konzert Esther Hoppe mit Christian Poltéra Haus der Kultur, Anif

Programm

J.S. Bach (1685-1750): Suite Nr. 1 in G-Dur für Violoncello solo BWV 1007

Prélude 

Allemande 

Courante

Sarabande 

Menuett I – II 

Gigue

  

Arthur Honegger (1892-1955): Sonatine für Violine und Violoncello (1932)

Allegro

Andante –Doppio movimento – Tempo I

Allegro

****

 

J.S. Bach (1685-1750): Sonate Nr. 1 g-moll BWV 1001 für Violine solo

Adagio

Fuga. Allegro

Siciliana

Presto

 

Maurice Ravel (1875-1937): Sonate für Violine und Cello (1920-22)

Allegro

Très vif

Lent

Vif, avec entrain

Bachs Cellosuiten seien die Quintessenz seines Schaffens, meine Pablo Casals einmal. Auf jeden Fall gehören sie zu den Lieblingen vieler Interpreten, werden gerne aufgeführt und vom Publikum heiss geliebt. Gleiches lässt sich über Bachs Werke für Violine solo sagen. Die Geige war Bachs erstes Instrument, bevor er sich zum Orgel- und Cembalovirtuosen weiterentwickelte. Laut seinen Söhnen spielte er die Geige bis zum Ende seines Lebens «rein und durchdringend». Er verdankte ihr seine erste Anstellung als Geiger im Orchester in Weimar 1703 und den Karriere- sprung zum Konzertmeister in der Weimarer Hofkapelle 1714. Seine sechs Sonaten und Partiten für Violine solo sind zweifelsohne die bedeutendsten Werke, die er für dieses Instrument geschaffen hat. Schon damals wurde registriert, dass es «kaum etwas Vollkommneres gibt».

 

Arthur Honegger wurde in Le Havre als Sohn von Schweizer Eltern geboren. Er studierte in Zürich und in Paris, wo er am Ende des 1. Weltkriegs als Mitglied der Komponistengruppe «Les Six» auf sich aufmerksam machte. Seine Sonatine für Violine und Violoncello ist das Werk eines reifen Meisters, der zu einer farbenreich-lebhaften Musiksprache gefunden hat. Ungeachtet der verkleinernden Gattungsbezeichnung ist die Sonatine keineswegs ein Leichtgewicht. Am ehesten findet sich das Leichte noch im Kopfsatz, während im Finale auch dramatische und jazzige Züge durchbrechen.

 

Ravels Sonate für Violine und Violoncello ist dem Andenken an Claude Debussy gewidmet. Ravel hat in diesem Werk Debussys verhaltenen Klassizismus noch weiter getrieben. Er schrieb selber: «Die Musik ist abgeschält bis auf die Knochen. Auf harmonischen Charme wird verzichtet, und es kommt zu einer zunehmend demonstrativen Reaktion zugunsten der Melodie.» Die Meinungen über das Werk waren nach der Uraufführung ziemlich vernichtend, da viele Hörer sich von der neuartig trockenen, klanglich verdichteten Schreibweise, die nicht mehr den impressionistischen Idealen entsprach, irritiert fühlten. Doch wie auch andere Werke Ravels setzte sich die Sonate nach anfänglicher Ablehnung durch und wurde zum vielleicht bedeutendsten Werk ihrer Gattung. 

Biografien

Konzert Esther Hoppe mit Christian Poltéra Freitag, 24. November 2023, 19:00 Uhr Haus der Kultur, Anif

Die Schweizer Violinistin Esther Hoppe hat sich als Solistin, Kammermusikerin und als Pädagogin international einen Namen gemacht.
Nach Studien in Basel, Philadelphia, London und Zürich gewann sie 2002 den 1. Preis beim Internationalen Mozart-Wettbewerb in Salzburg. Als Geigerin des Tecchler Trios gewann sie zahlreiche Preise, darunter den Deutschen Musikwettbewerb, den Prix Crédit Suisse und den 1. Preis am Internationalen ARD-Wettbewerb München.

 

Nebst Auftritten als Solistin (u.a. Royal Liverpool Philharmonic, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Royal Liverpool Philharmonic, Les Siècles, Kammerorchester Basel, Münchener Kammerorchester) pflegt sie eine rege Kammermusiktätigkeit. Dabei gehören u.a. Ronald Brautigam, Christian Poltéra, Francesco Piemontesi, Clemens und Veronika Hagen, Lars Anders Tomter, Heinz Holliger, Elisabeth Leonskaja und Pascal Moraguès zu ihren Partnern.

 

Regelmässig zu hören ist sie bei hochkarätigen Festivals wie dem Kammermusikfest Lockenhaus, Gstaad Menuhin Festival, Lucerne Festival, Edinburgh Festival, Musiktage Mondsee, Fjord Classics, Styriarte Graz, Delft Kammermusik Festival und Mozartwoche Salzburg.

 

Nach hochgelobten CD-Aufnahmen mit Werken von Mozart, Stravinsky und Poulenc mit dem Pianisten Alasdair Beatson für Claves Records erschien 2022 eine Gesamtaufnahme der Sonaten und Partiten von Johann Sebastian Bach, ebenfalls bei Claves Records. Weitere CD-Aufnahmen bei Virgin Classics, Neos, Concentus Records und Ars Musici.

Sie spielt die «De Ahna»-Stradivari Violine von 1722.

Konzert Esther Hoppe mit Christian Poltéra Freitag, 24. November 2023, 19:00 Uhr Haus der Kultur, Anif
Christian Poltéra, 1977 in Zürich geboren, erhielt Unterricht bei Nancy Chumachenco sowie Boris Pergamenschikow und studierte später bei Heinrich Schiff in Salzburg und Wien.
Als Solist arbeitet er mit führenden Orchestern zusammen wie z.B. dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Los Angeles Philharmonic, den Münchner Philharmonikern, dem Oslo Philharmonic Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Santa Cecilia Orchestra Rom, dem Chamber Orchestra of Europe, dem Orchestre de Paris, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und der Camerata Salzburg. Dabei gehören Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Bernard Haitink, John Eliot Gardiner, Paavo Järvi und Andris Nelsons zu seinen Partnern.
2004 wurde er mit dem Borletti-Buitoni Award ausgezeichnet und als BBC New Generation Artist ausgewählt.
Christian Poltéra widmet sich auch intensiv der Kammermusik mit Musikern wie Mitsuko Uchida, Christian Tetzlaff, Gidon Kremer, Lars Vogt, Leif Ove Andsnes, Kathryn Stott, Esther Hoppe, Ronald Brautigam, dem Zehetmair, Belcea, Auryn und dem Hagen Quartett.
Zusammen mit Frank Peter Zimmermann und Antoine Tamestit bildet er ein festes Streichtrio, das Trio Zimmermann, das in den bedeutenden Musikmetropolen zu Gast ist.
Ferner tritt er bei renommierten Festivals wie Salzburg, Luzern, Edinburgh, Berlin, Wien, Schleswig-Holstein und London (Proms) auf.
Seit 2013 ist Christian Poltéra künstlerischer Leiter der Kammermusiktage in der Bergkirche Büsingen.
Christian Poltéras zahlreiche Aufnahmen spiegeln sein vielseitiges Repertoire wider und sind vielfach ausgezeichnet worden (u.a. BBC Music Magazine Award, Gramophone Choice, Diapason d’Or de l’Année). Cellokonzerte von Dvorak, Walton, Hindemith, Schostakowitsch, Dutilleux, Lutosławski, Martinu und Ligeti gehören ebenso dazu wie Sonaten von Mendelssohn, Fauré und Saint-Saens. Mit dem Trio Zimmermann hat er Einspielungen mit Werken von Mozart, Beethoven, Bach, Hindemith und Schönberg vorgelegt.
Christian Poltéra ist Dozent an der Hochschule Luzern. Er gibt regelmässig Meisterkurse und ist Juror an verschiedenen Cellowettbewerben, u.a. beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Zudem hat er Urtext-Ausgaben für den Henle-Verlag herausgegeben.
Christian Poltéra spielt ein Violoncello von Antonio Casini aus dem Jahr 1675 und das berühmte „Mara“ Stradivari von 1711.